Draussen Übernachten in der Natur
Was ist der Sinn, mit möglichst wenig Gepäck und einem Mountainbike draussen auf einer Wiese ohne Komfort zu Übernachten?
Das erschliesst sich nicht sofort. Wenn man die Einzelteile aber zusammenfügt und vor allem gerne draussen ist, sieht die Sache schon anders aus.
Man nehme ein Mountainbike, Hardtail oder Fully egal, packe eine Ausrüstung ein, die möglichst leicht und gut zu befestigen ist, überlege sich, wo die Tour hinführen soll, suche sich einen schönen Übernachtungsplatz und ein paar Gleichgesinnte und schon hat man ein Paket für ein tolles Mikroabenteuer.

Gutes Wetter vorausgesetzt, ist es gar nicht so wichtig, wie optimiert die Ausrüstung ist. Der Spaß kommt von alleine und ein Outdoorcamping mit Sonnenuntergang an einem magischen Ort bleibt lange in Erinnerung.
6 Gleichgesinnte, die unterschiedlichste Ausrüstung auf verschiedenste Weise an ihren Bikes anbrachten, hatten zwei wunderbare Tage inklusive Pastaparty an einem wunderbaren Ort.
Draussen Übernachten, Outdoor Camping, Wild Campen, Biwakieren- nennt es, wie Ihr wollt, ist einfach umzusetzen:
Ihr braucht ein Bike, eine Gepäcklösung (Gepäckträger, Frontrack, Gepäckrolle, Seatpack, Cargo Cage an der Gabel, Rahmentaschen…), einen mittelgroßen Rucksack für Nahrung, Wasser, etwas Wechselkleidung und schon kann’s losgehen.

Ich habe mich für eine neue Gepäcklösung entschieden, mit dem Ziel, das Gewicht am Rad möglichst gut zu verteilen. Also Cargo Cages an der Gabel, nur eine kleine Gepäckrolle am Lenker, zwei Rolltaschen am Heckträger befestigt reichen, um ca. 7-8 kg Gepäck auch über rumplige Trails zu bewegen. Denkt dran, dass ein sicheres Befahren von einfachen bis mittelschweren Trails (Singletrailskala 1-2+) besser funktioniert, wenn ihr den Sattel beim Abfahren absenken könnt. Mit grossen Aufbauten auf dem Gepäckträger oder einer Gepäckrolle am Sattel ist dies nur eingeschränkt möglich.
Sinnvoll ist auch, sich mit den anderen Teilnehmern abzustimmen, wer z.B. ein 1.Hilfe Set mitnimmt, Flickzeug, Pumpe und etwas Werkzeug. Das braucht nicht jeder einzupacken und jedes Gramm Gewicht weniger verspricht mehr Fahrspaß im Gelände.



Noch ein paar Details zur Camping Ausrüstung: Viel braucht es nicht, eine leichte Isomatte mit mittlerem Dämmwert, ein Outdoor Schlafsack für den Sommer, evtl. ein Biwaksack für unsichere Wetterbedingungen reichen schon für das Schlafzimmer.
Ich selbst bin ein begeisterter Hängemattenschläfer, daher kommt meine Ultraleichthängematte (500g) noch mit.
Etwas Hygieneartikel für Toilette, Zähneputzen und Sonnenschutz, Stirnlampe und vor allem die kleine Campingküche müssen auch mit. Auch hier gilt: Nur einer nimmt den Topf, ein anderer den Kocher, Essgeschirr hat selbstverständlich jeder dabei.
Unser Luxus sind Handespressomaschinen (hier geht’s zum Test), weil wir alle gerne frisch gebrühten Espresso lieben.


Ein Augenmerk sei auch auf die Tourenplanung gelegt: Mit den doch deutlich schwereren und unhandlicheren Bikes sollte man entweder ein guter Fahrtechniker sein oder die zu befahrenden Wege sind nicht so schwierig. Das liegt immer im Auge des Betrachters, was schwierig und was einfach ist. Wir hatten einige Schiebe -und Tragepassagen und bergab ging’s auch mal auf steilen und schmalen Wegen mit einigen Switchbacks. Kann Spaß machen, war aber für einige Teilnehmer eher die Entscheidung, Teile der Wege zu schieben. Ansonsten sind natürlich die ruhigen Übernachtungsplätze die besten. Fernab grosser Wege und nur schwer erreichbar, habt Ihr eine gute Garantie, mit Euch und der Natur alleine zu sein. Hört rein in den Sound der Pflanzen und Tiere, geniesst die Zeit draussen – es kann so einfach sein.

Zum Schluß noch die Bitte, das ist eigentlich selbstverständlich: Hinterlasst nichts, dort wo Ihr Euch aufhaltet. Nehmt aus dem Wald mit, was Ihr dorthin gebracht habt.
In diesem Sinne: Jetzt schon für nächstes Jahr planen!